Shinji
Ikari - Rei Ayanami - Soryu
Asuka Langley - Misato Katsuragi
- Ritsuko Akagi - Gendo
Ikari - Kojo Fuyuzuki
- Ryoji Kaji - Maja
Ibuki - Shigeru Aoba -
Makoto Hyuga - Kensuke
Aida - Toji Suzuhara - Hikari
Horaki
Neon Genesis Evangelion
In Deutschland gibt es die Serie nur mit deutschen Untertiteln. Jahrelang war sie nur auf Video erhältlich, Vox strahlte aber an mehreren Montagen die kompette Serie aus, was ihr zahlreiche weitere Fans bescherten. Den Film End of Evangelion gibt es nicht in Deutschland. Auch die Ende März 2001 erscheinende DVD-Box wird ihn nicht enthalten. Obwohl
eine Vielzahl von Menschen an NGE beteiligt waren, gilt dieser Anime
als Werk Hideaki Annos. Ungeachtet zahlreicher eigentlich nicht gerade
verheimlichter Produktionsabläufe bei Animes und dubioser, unwichtiger
Mitarbeiter mit Titeln wie "Charakterdesigner" oder "Regisseur"
wird Anno des öfteren in den Gott-Status erhoben. Zugegenermaßen
sind es vor allem seine Ideen, die mit einflossen. Die üblichen
bösen Zungen sahen in NGE allerdings einen bösen Trick, mit
dem Anno ihnen die Geschichte mit spannenden Kämpfen der Riesenroboter
und den "cute girls" erst schmackhaft machte, um ihnen nachher
seine philosophischen, psychologischen und sonstigen Gedanken unterzujubeln.
Bei genauerer Betrachtung führt NGE aber geradewegs zu dem kritisierten
Ende hin. Interviews in denen Anno erklärte erst ab Folge 13 sich
mit psychologischer Literatur beschäftigt zu haben und auch die
Tatsache, daß er jahrelang in Depressionen lebte, "selbst
zu feige um Selbstmord zu begehen" lassen einiges in NGE klarer
erscheinen. Er selbst war sehr zufrieden mit dem Serienende, trotz der
offensichtlichen Geldnot der Produktionsfirma Gainax und der damit verbundenen
nur noch sparsam eingesetzten Animationen. Für den Kinofilm "End
of Evangelion" war aufgrund des Erfolges von NGE selbstverständlich
genug Geld da. Aber das deprimierende Gemetzel erschien manchen nur
als Rache Annos an den uneinsichtigen Fans. Man mag im Film nur eine
andere Sichtweise des Serienendes sehen, ihm fehlen aber bei weitem
Tiefe und Geist der Serie und die Charaktere sind nur Staffage für
die Geschichte oder haben eben zu sterben. Im
Jahre 2000 wird ein Lebewesen in der Antarktis entdeckt, bei dem Versuch
den als ersten Engel (eigentlich wörtlich aus dem japanischen:
Apostel) bezeichneten ADAM unter Kontrolle zu bringen wird eine riesige
Explosion - der second impact - ausgelöst. Das Eis des Südpols
schmilzt, fast die gesamte südliche Hemisphäre wird zerstört,
die Hälfte der Menschheit stirbt entweder direkt an den Folgen
oder durch Bürgerkriege und Hungersnöte. Offiziell wird die
Version eines Meteoriteneinschlages verbreitet. NGE zeigt nun das Leben, die Probleme und zum Schluß immer mehr das Innenleben der "Children", ihrer Freunde, Mitstreiter und Vorgesetzten. Trotz all der philosophischen und religiösen Hintergründe, der ausgesprochen coolen Kämpfe, der zahlreichen offenen und verborgenen Liebesgeschichten, der witzigen Einlagen ist das eigentliche Thema die Selbstfindung, Selbstakzeptanz des Helden. Sich wieder zu einer Welt zu bekennen in der andere Menschen ihn verletzen können. Kein trostloses hoffnungsloses eigenes Universum mehr. Shinji
Ikari, der Sohn von Gendo Ikari, des Kommandanten von NERV ist einer
der Helden der Geschichte. Na gut, der Held. Allerdings eher ein Antiheld.
Sein Vater hat ihn einst nach dem Tod der Mutter im Stich gelassen.
Diese - Yui Ikari - ist bei einem Probelauf gestorben. Aus den Genen
Yuis und denen einer weiteren gefundenen Kreatur namens LILITH wird
Rei Ayanami geklont, die in einem dunklen Keller im NERV-Hauptquartier
aufwächst. Sie ist das first children, die erste gefundene Pilotin.
Bei einem Test mit ihrem Eva 00 wird sie schwer verletzt und so steht
beim Wiederauftauchen der Engel, offiziell der dritte, kein Pilot zum
Kampf zur Verfügung. Gendo hat Ikari aber schon zu sich gerufen,
der sich nur widerwillig dazu bereit findet. Er besiegt den dritten
Engel, auch den vierten, versucht abzuhauen, kehrt aber wieder zurück,
sein Leben normalisiert sich. Er gewinnt Freunde und schafft es selbst
die unnahbare Rei zu Gefühlen zu verleiten. Gemeinsam besiegen
sie den fünften Engel. In Deutschland wurde Asuka Langley seit
frühester Kindheit zur Pilotin ausgebildet, sie ist das second
children. Sie soll mit ihrem Eva 02 beim Kampf gegen die Engel helfen.
Sie ist selbstbewußt und streitsüchtig, aber gemeinsam werden
mehrere Engel geschlagen. Ich
selbst glaube, daß die ganze Geschichte auch nur in einem Hirn
spielt. Sie ist eine von mehreren Möglichkeiten, am Ende der Serie
wird auch eine alternative Welt aufgezeigt, die sehr amüsant ist.
Die Hinweise auf diese Theorie sind zahlreich. Schon in den ersten Minuten
der Serie erblickt Shinji kurz Rei auf der Straße, die aber nach
einer Ablenkung durch wegfliegende Vögel nicht mehr zu sehen ist.
Zu diesem Zeitpunkt liegt Rei aber schwerverletzt im Nervkrankenhaus.
Ein erster Hinweis, um die von uns gesehene Realität in Frage zu
stellen. Schwierig zu sagen, ob er Rei nun real gesehen und in seine
Geschichte eingebaut oder sie vollständig erdacht hat. Nichts
ist natürlich perfekt, auch die Evangelion-Welt nicht. Zahlreiche
Fans vermuten hinter jeder Kleinigkeit beispielsweise eine tiefere Bedeutung
und übertreiben es damit wirklich. Manche haben sich so in diese
Welt vertieft, daß Charaktere für real genommen werden und
in Foren und Chats mit dem Leben verteidigt werden müssen. Die
Bitterkeit die dahinter stecken mag, gerade die Botschaft des Filmes
bewußt zu umgehen, um sich mit den fiktiven Charakteren eines
japanischen Animes als Realiät zu umgeben, ist schwer in Worte
zu fassen.
"Ich
habe die Jahreszeit vergessen, den trockenen Asphalt der Stadt. Wegen
des Gesangs der Zikaden, der überhand genommen hat, kann man nichts
hören. Weil alles in der flimmernden Luft verschwimmt, kann man nichts
sehen. Auf der verlassenen Kreuzung blickte ich plötzlich zurück. Alles,
was ich sah, war dein Schatten. Auch als ich die Hand ausstreckte, nur
eine leichte Wärme, die schnell wieder verschwand. Dann wieder nur leiser
Wind, der über meinen Rücken fuhr. Wir konnten uns nicht berühren, wir
konnten uns auch nicht ansehen. Führen unsere Wege dennoch in einem
fernen Irgendwo zueinander?"
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