Überm Schreibtisch. Die kleine Wollhexe.

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Wir sangen noch friedlich im 13. Jahrgang mit Herrn Seeck englische Weihnachtslieder, doch schon ein paar Jahre vorher war die Julklapptradition irgendwie sang- und klanglos zuendegegangen. An der Uni spielten wir noch mal Gruselklapp und verteilten aufblasbare Dinosaurierer und Kondome mit Leberwurstgeschmack, aber das mit einer gewissen Langeweile, die schon ahnte, daß der Reiz der Vergangenheit eben nicht auf die Schnelle wiederherzustellen ist. Nichts von der Aufregung, ob man einen guten Namen ziehen wird, nichts von der Neugierde wer einen nun beschenken darf, nichts von der Verzweiflung ein gutes Geschenk zu finden und nichts von dem Gefühl, den richtigen Gesichtsausdruck beim Auspacken zeigen zu müssen, da man ja unbekannterweise beobachtet wird.
Und zugegeben, viel ist nicht geblieben und vermutlich war einiger Mist dabei. Aber eines habe ich noch. Die kleine Wollhexe, an der immer noch ein Schild hängt: "Ich bin Dein Talismann!". Sie war ihrer Erschafferin natürlich ähnlich und so war die Unbekannte eben keine Unbekannte mehr. Ich weiß nicht einmal wie Ulli Fuldas Haare heute aussehen - die lange blonde Mähne fiel ja mal in wilden Zeiten - aber ich werde mich mal einfach weiterhin über meinen Talismann freuen und die kleine Hexe an meiner Seite halten. Inklusive zahlreicher Erinnerungen.